Wirkmechanismus von Amantadin
Amantadin wirkt primär als antivirales Medikament und hat zusätzlich eine stimulierende Wirkung auf die dopaminergen Systeme im Gehirn. Ursprünglich zur Behandlung von Influenza A entwickelt, interferiert Amantadin mit dem M2-Ionenkanal des Influenza-Virus, was dessen Replikation erschwert. Bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit wirkt Amantadin durch die Erhöhung der Dopaminfreisetzung und die Blockade des Einflusses von Glutamat, was motorische Symptome lindern kann.
Indikationen für Amantadin
Amantadin wird zur Behandlung der durch Influenza A verursachten Virusinfektionen eingesetzt, kann aber auch prophylaktisch angewendet werden. Zudem wird es zur symptomatischen Behandlung der Parkinson-Krankheit sowie von Parkinsonismus-Syndromen verwendet. Bei Patienten mit multipler Sklerose kann Amantadin zur Behandlung von Ermüdung eingesetzt werden. Die Anwendung bei postviralen Fatigue-Syndromen ist ebenfalls beschrieben worden.
Dosierung und Einnahmeempfehlungen
Die Dosierung von Amantadin kann je nach Indikation und Patient variieren. Für Erwachsene mit Influenza liegt die empfohlene Dosis bei 200 mg täglich, aufgeteilt in zwei Dosen. Bei Parkinson-Krankheit wird eine Anfangsdosis von 100 mg täglich empfohlen, die schrittweise erhöht werden kann. Es ist wichtig, die Dosis individuell anzupassen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei solchen mit Niereninsuffizienz.
Pharmakokinetik von Amantadin
Amantadin wird schnell und gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird nach etwa 4 bis 6 Stunden erreicht. Es bindet nur schwach an Plasmaproteine und wird vor allem unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt etwa 15 bis 20 Stunden, was eine einmal tägliche Gabe ermöglicht. Alter, Geschlecht und Nierenfunktion können die pharmakokinetischen Parameter beeinflussen.
Unerwünschte Wirkungen von Amantadin
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, die in der Regel dosisabhängig sind. Neurologische Symptome wie Schwindel, Schlafstörungen und Halluzinationen sind ebenfalls dokumentiert. Bei älteren Patienten kann es zu Verwirrtheit und Hyperaktivität kommen. Seltene, aber ernsthafte Nebenwirkungen umfassen kardiale Komplikationen wie Tachykardie und erhöhte Blutdruckwerte.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Amantadin kann die Wirkung von Anticholinergika verstärken, was zu erhöhten Nebenwirkungen führen kann. Die gleichzeitige Einnahme von zentral wirksamen Drogen, wie Benzodiazepinen oder bestimmten Antidepressiva, kann die Sedierung verstärken. Bei Verwendung mit Diuretika ist Vorsicht geboten, da Amantadin die Ausscheidung von Elektrolyten beeinflussen kann. Eine Anpassung der Dosierung kann erforderlich sein, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.
Kontraindikationen für Amantadin
Amantadin sollte bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht verabreicht werden. Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder mit einem erhöhten Risiko für epileptische Anfälle haben ebenfalls eine Kontraindikation zur Anwendung. Darüber hinaus sollte bei Patienten mit herzbedingten Erkrankungen, wie z.B. unkontrollierter Hypertonie oder Herzinsuffizienz, Vorsicht geboten werden.
Besondere Patientengruppen
Bei älteren Patienten sollte Amantadin mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie anfälliger für neurologische Nebenwirkungen sind. Bei schwangeren oder stillenden Frauen liegen nur begrenzte Daten zur Sicherheit der Anwendung vor. Für die pädiatrische Bevölkerung bestehen spezifische Dosierungsempfehlungen, die beachtet werden müssen, um Überdosierungen und Nebenwirkungen zu vermeiden. Regelmäßige Kontrollen sind bei diesen Patientengruppen unerlässlich.
Überdosierung von Amantadin
Eine Überdosierung kann zu schwerwiegenden neurologischen Symptomen wie Delirium, Halluzinationen und motorischen Unruhen führen. In schweren Fällen können Krampfanfälle auftreten. Bei Verdacht auf eine Überdosierung sollte eine sofortige ärztliche Intervention erfolgen. Eine unterstützende Therapie, die insbesondere die Behandlung der Symptome umfasst, ist erforderlich. Eine Dialyse kann in schwerwiegenden Fällen in Betracht gezogen werden, um Amantadin aus dem Blut zu entfernen.
Verabreichungsformen von Amantadin
Amantadin ist in mehreren Darreichungsformen erhältlich, darunter Tabletten, Flüssigformulierungen und Kapseln. Die Tablettenform ist die gängigste und wird meist für die Behandlung von Parkinson-Krankheit sowie zur prophylaktischen Anwendung bei Influenza eingesetzt. Flüssige Formen sind vorteilhaft für Kinder oder Patienten mit Schluckbeschwerden. Kapseln bieten eine einfache Handhabung und eine hohe Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs.
Besondere Hinweise zur Lagerung
Amantadin sollte in einem kühlen, trockenen Raum aufbewahrt werden, bei Temperaturen unter 25 Grad Celsius. Der Arzneimittelbehälter sollte vor Licht und Feuchtigkeit geschützt werden, um die Stabilität des Medikaments zu gewährleisten. Medikamente sollten außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, um Missbrauch und falsche Einnahme zu vermeiden. Das Verfallsdatum sollte regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass das Medikament wirksam ist.
Monitoring und Nachverfolgung
Eine regelmäßige klinische Überwachung ist wichtig, um die Wirksamkeit von Amantadin zu bewerten und Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Besonders bei der Therapie von Parkinson-Krankheit sollte der Schweregrad der Symptome regelmäßig dokumentiert werden. Die Nierenfunktion sollte bei Behandlung über längere Zeiträume hinweg kontrolliert werden, da eine Beeinträchtigung zu einer Dosisanpassung führen kann. Bei älteren Patienten ist eine sorgfältige Überwachung auf die Entwicklung von kognitiven Beeinträchtigungen erforderlich.
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